
Über uns
Unternehmen gegen Rechts ist eine private Initiative.
Andreas
So eine Zeit, wie im Nationalsozialismus – dem Inbegriff des Bösen – darf es nie wieder geben. Das ist mir klar, seit ich in der Schule von den Plänen, den Taten, den Verbrechen gehört habe. Ich sehe heute jeden Menschen in der Pflicht, im Rahmen seiner Möglichkeiten, gegen das Böse einzustehen, kommt es auch noch so unscheinbar daher. Ebenfalls sehe ich diese Pflicht bei Unternehmen, die mehr in gesellschaftlicher Verantwortung stehen, als ihnen vielleicht lieb sein mag.
Sarah
1991. In meinem westdeutschen Provinzkaff brennt ein Heim für Geflüchtete. Ein Mann namens Samuel Yeboah stirbt. Ich bin 10 Jahre alt und begreife, dass Deutschland ein Problem hat. Ein Problem mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
30 Jahre lang wird die Tat nicht aufgeklärt. In einer kleinen Stadt, in der 5 Jahre später meine Freund:innen mit bunten Haaren und Doc Martens abends fürchten mussten, von Skins verprügelt zu werden, während aus der Polizeiwache niemand vor die Tür tritt. In einer kleinen Stadt, in der jeder Hund meinen Gang und jede:r jede:n kennt.
2024 ist rein gar nichts anders. Ich weiß inzwischen, dass das Problem systemisch ist. Warum sind nicht mehr Menschen aus Trotz gut, will ich mit Canetti fragen?
Und so stehe ich hier und trotze. Dem Hass, der Angst und der Feigheit. Weil wir die Welt umarmen müssen, wenn wir lebendig sein wollen.
Silvia
Als ich zwölf Jahre alt war, verließen meine Eltern einen sozialistischen Albtraum und begaben sich auf die Suche nach Freiheit. Sie verloren Freund:innen, Familie, Heimat, Sprache und einen Teil ihres Selbstbewusstseins.
Fast ein Jahr lang lebten wir in einem Zimmer. Wir teilten Bad, Küche und Geschichten mit einer polnischen Familie und einem jungen Mann aus Teheran. In der sogenannten ‚Flüchtlingsklasse‘ lernte ich unter anderem ein Mädchen aus Sri Lanka kennen und ein anderes aus Almaty, der größten Stadt Kasachstans. Meine beste Volleyballfreundin kam aus Afghanistan.
Diese Orte schienen mir damals so weit entfernt wie die geheimnisvolle Insel in Jules Vernes Abenteuerbuch. Doch Abenteuer hatten die Familien keinesfalls im Sinne, als sie alles hinter sich ließen, um in einer verschlafenen Stadt am westlichen Rande Deutschlands neu anzufangen.
Vielfalt wurde für mich zum Synonym für Bereicherung. Freiheit zu einem Gut, das mit jeder Menge Verantwortung einhergeht. Und genau dieses gilt es zu bewahren. Denn der Einsatz derer, die sie für uns erkämpft haben, war sehr hoch.
Unternehmungen der drei Initiator*innen:
Sarah und Silvia sind Gründerinnen des Netzwerks Freelancers & Friends
Andreas ist Gesellschafter Geschäftsführer und einer der kreativen Köpfe hinter U9 visuelle Allianz